Reformationsspiel im Philippseck "Nonnen in den Tonnen"
Am Dienstag, dem Reformationstag, präsentierte die Kirchengemeinde Philippseck wieder ein Theaterstück "Die Flucht der Nonnen in den Tonnen". Voll besetzt war dazu die evangelische Kirche Fauerbach.
Bereits eine Stunde vor Beginn trafen die ersten Zuschauer ein, die durch eine stimmungsvolle Illumination in Form eines Spaliers aus Fackelschein und Kerzenlicht zum Kirchenportal geleistet wurden. Dort begrüssten die Empfangsdamen, gewandet als mittelalteriche Kaltmamsell und Klostervorsteherin, die Gäste.
Die Veranstaltung wurde anschliessend ein voller Erfolg und in der Butzbacher Zeitung und dem kommenden Philippsecker wurden Einzelheiten veröffentlicht.
Bildernachlese Reformationsspiel "Nonnen in den Tonnen" 2023 in Fauerbach
Reformationsgottesdienst am 31.10.2022 in der Fauerbacher Kirche
Und wenn morgen die Welt zusammenbricht, pflanz´ ich heut´ noch ein Apfelbäumchen voll Zuversicht!
Luthers Sprüche in Versform am Reformationsgottesdienst in Fauerbach v.d.H.
Am vergangenen Montagabend feierte die ev. Kirchengemeinde Fauerbach v.d.H. wieder traditionell das Reformationsfest mit einem außergewöhnlichen, gut besuchten Gottesdienst. Schon zu Beginn, nachdem die Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Cornelia Bachus, die Gäste begrüßte, wartete man auf den Ehrengast, Martin Luther, der sich jedoch verspätete, da angeblich unterwegs sein Pferd scheute und er und sein Rollwägelein in den Graben stürzten. So musste er den restlichen Weg nach Fauerbach zu Fuß zurücklegen. Jedoch entschädigte er das wartende Volk mit einer fulminanten Begrüßungsrede in gereimter Form, in der er mahnende aber auch launige Worte an die Zuhörer richtete. Klaus Werner, der den Wittenberger Professor in gekonnter Manier darstellte, gab dessen berühmte Zitate und Tischreden zum Besten und führte anschließend durch den Gottesdienst.
Neben dem Lutherlied „Ein feste Burg ist unser Gott“ erfreute man sich vor allem an den auf eine Riesenleinwand projizierten Liedern „Lasst uns miteinander“ und „Halelujah, preiset den Herrn“, bei denen die Gemeinde souverän von der Messnerin (Annemarie Seiler) und dem Schultheis (Ewald Reitz) angeleitet wurde und auch kräftig mitsang. An der Orgel unterstützte Sabine Werner den Gemeindegesang.
Ein weiterer Höhepunkt bildete die Dialogpredigt zwischen dem Gemeindemitglied Karin Dilges und dem Propheten Jeremia, der versiert von dem Holzeimer Prädikanten Karl-Heinz Klee dargestellt wurde. Jeremia prangerte die Gottlosigkeit und Selbstsucht der Menschen an, obwohl die Fragestellerin die Klugheit, den Reichtum und die Stärke rechtfertigte. Gerade in der aktuellen Pandemie kamen diese Eigenschaften doch der Menschheit zugute. Hierauf wusste der Prophet jedoch zu antworten, dass man sich dieser drei Eigenschaften nicht selbst rühmen sollte, sondern diese Fähigkeiten seien von Gott gegeben und ihm alleine sollte man dafür danken. Nach dem Fürbittengebet des Prädikanten Klee und Vaterunser trug Martin Luther seinen allseits bekannten „Abendsegen“ vor.
Bevor man zum Abschluss noch gemeinsam das Lied „Nehmt Abschied Brüder“ anstimmte, bedankte sich die Vorsitzende Bachus bei allen Mitwirkenden, insbesondere bei ihrem Vorstandskollegen Klaus Werner für dessen wieder gelungenen Luther-Auftritt sowie für die Gottesdienstplanung und überreichte ihm als Anerkennung ein Luther-Quiz als Anregung für das nächste Jahr.
Im Anschluss an den aufgelockerten, aber doch tiefsinnigen Kirchgang traf man sich zu einem herzhaft, deftigen Imbiss im Gemeindehaus, um diese gelungene Veranstaltung würdig ausklingen zu lassen.
Bildernachlese vom Reformationsgottesdienst in Fauerbach am 31.10.2022
Reformationsgottesdienst am 31.10.2022 in Fauerbach v.d.H.
Auch in diesem Jahr findet am 31.10.2022 um 19.00 Uhr in der ev. Kirche in Fauerbach v.d.H. ein Gottesdienst zum Reformationstag statt. Im Anschluss an den Gottesdienst sind alle Besucher in das Gemeindehaus zu einem kleinen Imbiss und netten Gesprächen eingeladen.
„In Kürze wird es an Pfarrern und Predigern so sehr mangeln, dass man die jetzigen aus der Erde wieder herauskratzen würde, wenn man sie haben könnte!“
Wie bereits Martin Luther mit seinem obigen Zitat vorrausschauend bemerkte, hat er in Ermangelung eines Pfarrers im Kirchspiel einen alten Propheten für den kommenden Reformationsgottesdienst auferstehen lassen. 2000 Jahre älter als er, aber immer noch aussagekräftig, überlässt der Reformator dem ehrwürdigen Propheten Jeremia die Kanzel, um den Zuhörern eine Predigt, aktueller denn je, feil zu bieten. Sei es die derzeitige Pandemie, sei es das Machtstreben einzelner Despoten oder seien es die Kriege auf dieser Erde – Jeremia prangert an und weist im Auftrag Gottes dessen Volk zurecht. Damit seine Botschaft am Reformationstag gut verständlich von den Besuchern aufgenommen wird, predigt der Prophet in einem kurzweiligen Dialog mit einem Mitglied unserer Kirchengemeinde und beantwortet gerne dessen Fragen.
Jeremia war der letzte Prophet vor dem Ende der staatlichen Existenz des Südreiches Juda und dem Beginn des Exils. Sein Leben ist mit dem Untergang Judas so unlösbar verknüpft, dass sich seine Spuren in den Wirren dieser Zeit verlieren, obwohl wir sonst über das Leben keines anderen Propheten so viel erfahren wie über das Jeremias.
Jeremia dürfte um das Jahr 650 v. Chr. geboren worden sein. Er entstammt einer Priesterfamilie und ist in Anatot nördlich von Jerusalem aufgewachsen. Im Jahr 627/626 v. Chr. wurde er als junger Mensch jedenfalls zum Propheten berufen. Er wurde, nachdem er auf Ehe und Kinder verzichtete, zum lebendigen Zeichen der bald über die Familien Judas hereinbrechende Katastrophe, des Unterganges Jerusalems und des Tempels sowie der Verschleppung der Oberschicht nach Babylon. Er ermahnt zwar die gottlosen Menschen zur Umkehr, jedoch wurden seine Warnungen vom Volk verlacht. Seine Bekenntnisse zeichnen einen Propheten, der unter der Ablehnung seiner Botschaft schwer litt und selbst vor Nachstellungen und Mordanschlägen aus den Reihen seiner Verwandtschaft nicht sicher war. Es wird ausführlich über Anfeindungen, Anklagen und Verfolgungen Jeremias in den Jahren 605 bis zu seiner Verschleppung nach Ägypten 587/586 v. Chr. berichtet, wo sich seine Spuren im Dunkel verlieren und er wohl verstarb. Eine ganz besondere Beziehung dürfte ihn mit seinem Schreiber Baruch verbunden haben. So wird immer wieder vermutet, dass wir aus dessen Feder nicht zuletzt die vielen Berichte über das Leben Jeremias überliefert bekamen.
Freuen Sie sich jetzt schon auf einen besonderen Reformationsgottesdienst der anderen Art! Kurzweilige und informative Elemente, sowie eine außergewöhnliche Liedauswahl prägen diese Abend-Veranstaltung.
Selbstverständlich wird sie der Doktor Martinus Luther persönlich mit launigen Worten begrüßen und hofft auf ihr zahlreiches Erscheinen. Es lohnt sich aber überdies auf jeden Fall, seinen Gast Jeremia kennen zu lernen und der Prophetie des „einsamen Rufers im Zentrum der Macht“ auch noch in der heutigen Zeit gespannt zu lauschen.
Fauerbacher Mundart-Reformationsgottesdienst am 31.10.2021
Es ist seit Jahren eine liebgewonnene Tradition, dass die Fauerbacher Kirchengemeinde den Reformationstag zur Erinnerung an Dr. Martinus Luther immer wieder mit neu konzipierten Ideen abwechslungsreich und unterhaltsam gestaltet.
Dies geschieht meist mit einem Augenzwinkern und ist – bei aller Ernsthaftigkeit und christlichem Tiefgang – alljährlich ein großes Ereignis. In diesem Jahr fand ein außergewöhnlicher Mundartgottesdienst gemäß dem Motto „Dem Volk auf´s Maul geschaut!“ statt.
Gleich nach dem Eröffnungs-Orgelvorspiel von der Organistin Sabine Werner traten Irmtraud Schmidt und Annemarie Seiler als „waschechte“ Fauerbacherinnen zum Anspiel nach vorne und sinnierten in bester Mundart über den ihnen unbekannten Prädikanten aus Holzheim, der anschließend den Gottesdienst in „platt“ halten täte. Im Laufe der launigen Unterhaltung klärte sich dann auf, dass die zahlreichen Besucher nicht das „Saalz irn de Sopp“, sondern das „Salz der Erde“ seien.
Danach folgte die Begrüßung und das Votum durch den Gast-Prädikanten Karl-Heinz Klee aus Holzheim, der auch die Psalm-Lesung und das Eingangsgebet sowie die Schriftlesung in heimatlichen Dialekt vortrug. Seine Mundart-Predigt eröffnete er mit dem Lutherlied „Nun freut euch, ihr lieben Christen, g´mein“. Er ermunterte die zahlreiche Zuhörerschaft, dass sie das Salz der Erde und das Licht der Welt seien. Dadurch hätte man die Gabe und die Verantwortung von Gott bekommen, die Welt ein bisschen freundlicher und lebenswerter zu machen. Das täte nicht nur einem selbst, sondern auch seinen Mitmenschen in der Seele gut.
Nach dem Gemeindelied „Ein feste Burg ist unser Gott“ folgte ein unterhaltsam, amüsanter Ehedisput zwischen Katharina von Bora, ausgezeichnet verkörpert von der schauspielerisch erfahrenen Karin Dilges, und Dr. Martinus Luther, originalgetreu dargestellt von Klaus Werner. Er war in seinem Element, als er den empörten Luther gab, während seine Ehefrau, Herr Käthe, vergeblich versuchte, ihn zu beschwichtigen. Luther verteidigte vehement seine Bibelübersetzung und verwahrte sich gegen den Vorwurf Dritter, die Heilige Schrift falsch übersetzt zu haben. „Dem Volk auf´s Maul schauen!“ – diese Redensart war sein Grundsatz bei der Übersetzung ins Deutsche. Nur so verstünde das Volk sein Anliegen bzw. die Bibel und könne sie auch lesen.
Nach den Fürbitten, dem Vaterunser und dem Segen bedankte sich Klaus Werner, der sich für die Planung, Organisation und Durchführung verantwortlich zeichnete, bei allen Mitwirkenden, die diesen Mundartgottesdienst möglich gemacht haben, mit einem echten „Luther-Rosen-Sträußchen“.
Nach dem Schlusslied „Der Mond ist aufgegangen“ und der Verabschiedung durch Cornelia Bachus, trafen sich noch die zahlreichen Besucher am Kirchplatz zum Steh-Empfang bei Speis´ und Trank und ließen den Reformationstag gemeinsam ausklingen.
Bildernachlese Reformationsmundartgottesdienst in Fauerbach am 31.10.2021
Reformationstag mit Mundartgottesdienst in Fauerbach am 31.10.2021
Reformationstag in der Fauerbacher Kirche "Luther - aus besonderem Holz geschnitzt"
Zu einem Dialogtheater zwischen Mensch und Marionette wurde am Reformationstag in die Kirche nach Fauerbach eingeladen. Vom Hanauer Marionettentheater, vertreten durch Roland Richter und seiner Frau, wurde das Stück "Martin Luther - aus besonderem Holz geschnitzt" vorgetragen. Mit wenig Aufwand stellte man den Ablassstreit, den Reichstag zu Worms, das Leben auf der Wartburg und die Zeit als Reformator in Wittenberg dar. Bei einer fast unheimlichen Stille in der Kirche wurden auch die 95 Thesen angeschlagen. Roland Richter erweckte beim Spiel die Puppen zum Leben und diese Faszination ging auch auf das zahlreich erschienene Publikum über.
Nach Ende der Veranstaltung wurde im Gemeindesaal noch ein Imbiss gereicht, der von den zahlreichen Besuchern bis auf den letzten Platz in Anspruch genommen wurde. Ich finde nur das Wort "GELUNGEN" zum Abschluss und DANKESCHÖN.